Flossing

Was ist Flossing…?

Immer neue Behandlungsmethoden halten Einzug in die Physiotherapie. Einer der momentan führenden Trends ist das Flossing. Diese neuartige Therapieform soll Schmerzen lindern und die Bewegungsfähigkeit wieder herstellen. Was sich witzig anhört, ist eine recht unangenehme, aber sehr wirkungsvolle Behandlungsmethode aus dem Bereich der (Sport-)Physiotherapie. Mit einem speziellen Gummiband, welches auch als "Floss-Band" bezeichnet wird, werden die zu behandelnden Muskeln oder Gelenke abgeschnürt. Doch worin liegt hierbei der Heilungseffekt?  [1] 

So funktioniert es:

Bei der Behandlung wird ein elastisches Band mit Zug um eine Extremität gewickelt. Dabei wird das Gewebe für etwa 2 Minuten durch das Band komprimiert. Zusätzlich führen die Patienten Übungen aus- entweder aktiv oder passiv durch den Therapeuten. Dadurch sollen verhärtete Strukturen in Muskeln, Gelenken oder Faszien gelöst und die Beweglichkeit wieder hergestellt werden.

Sobald das Band abgenommen wird, ist bereits eine Verbesserung der Beweglichkeit sowie eine Schmerzlinderung zu spüren.

Flossing eignet sich für viele Bereiche

Ziel einer Flossingbehandlung ist in erster Linie eine Bewegungserweiterung und Schmerzlinderung. Das wird erreicht, indem die Mobilität der Gelenke, Muskeln, Haut, Faszien und des Gewebes trainiert wird. Ferner wird durch den Druck eine Ödemminderung erreicht, sowie im Anschluss eine Mehrdurchblutung, die den Austausch der Gewebsflüssigkeit positiv beeinflusst. Bei einem Ödem erreicht nährstoffreiche Flüssigkeit durch den verminderten Gewebswasseraustausch die belasteten Strukturen häufig nicht. Es kann also keine optimale Gewebsversorgung gewährleistet werden. Dieses Problem kann mit Flossing behandelt werden.

Flossing besitzt vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Bei akuten Verletzungen ist allerdings zur Vorsicht geraten. Die Behandlung sollte dann nur von Fachpersonal durchgeführt werden.

Mit dem Gummiband zur Schmerzfreiheit

Das Latex-Band hat eine Länge von 2 m und ist 5 cm breit. Je nach Anwendungsgebiet sind auch schmalere Bänder, beispielsweise für Anwendungen an Fingern oder längere Bänder für Anwendungen an großflächigen Partien wie dem Oberschenkel, verfügbar. Die Bänder sind in einer Stärke von 0,8 mm bis 1,5 mm erhältlich.

Unabhängig von der Bandstärke spielt der Zug, mit dem das Band auf der Haut fixiert wird, die entscheidende Rolle. Dieser variiert je nach Behandlungsfortschritt und Patientenempfinden. Das Flossband wird mit einem Zug von 50-90% um die Extremität gewickelt.

Alle Anwendungen mit dem Flossband haben eines gemeinsam: die Behandlung wird als recht unangenehm empfunden. Der Grund dafür liegt in der Methode bzw. den Auswirkungen auf das Areal. Denn durch den Druck und Zug des Latexbandes auf der Haut (Stimulation der Mechanorezeptoren), werden die Gewebsschichten aneinandergepresst und verschoben, die alte Gewebsflüssigkeit ausgepresst sowie der venöse Rückfluss unterbrochen und die arterielle Versorgung gehemmt. Dieser Zustand, kombiniert mit Bewegung, ist sehr unangenehm und kann zu Hämatomen oder Quaddelbildung führen. 

Effekte und Wirkprinzipien[2]

Aus Anwendungserfahrung wurde beschrieben, dass Flossing über drei Wirkungsprinzipien Erfolge verzeichne.

  1. Schwammeffekt

Durch die mit 50-90% Zug angelegte Umwicklung, wird das Gewebe wie ein Schwamm ausgedrückt. Wird das Band dann gelöst, durchspült die einfließende Flüssigkeit das Gewebe. Das behandelte Areal weise dadurch eine bessere Nährstoffbilanz auf, was zu einer schnelleren Regeneration und Heilung führt.

  1. Gate-Control-Theorie

Ein möglicher Grund für die durch Flossing hervorgerufene Schmerzlinderung, liegt in der Überlagerung der Schmerzsignale durch Druckempfindungen. Die Signale der Schmerzrezeptoren und der drucksensitiven Mechanorezeptoren werden über den gleichen Nerv geleitet. Dieser Nerv kann aber nicht zwischen den beiden Empfindungen unterscheiden - es wird nach der Gate-Control-Theorie nur der stärke Druckreiz weitergeleitet bzw. im Gehirn verarbeitet. Somit können durch die Behandlung mit dem Flossband sonst schmerzhaft eingeschränkte Strukturen bestmöglich mobilisiert werden. 

  1. KineticResolve

Es wird vermutet, dass die mechanische Wirkung der Bandanlage inter- und intrafasziale Crosslinks löst, indem Gewebsschichten gegeneinander mobilisiert werden. Es wird angenommen, dass sich durch das Lösen dieser Verklebungen Bewegungseinschränkungen mindern lassen und somit die Funktionstüchtigkeit von Gelenken wiederhergestellt werden kann.

https://www.physiotherapiekreuzlingen.ch/flossing/

 

[1]              Vgl. https://www.lifeline.de/therapien/flossing-id155164.html

 

[2]              Vgl. https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/flossing-was-ist-das-und-wie-                             funktioniert-es.html

 

Flossing

Flossing in der  Physiotherapie Physiohandwerk in Kreuzlingen im Hafencenter
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