Wie kann Physiotherapie bei Palliativpatienten helfen?
Was ist Palliativmedizin und warum Physiotherapie Kreuzlingen Physiohandwerk hier helfen kann
Körperliche Schmerzen, zumal wenn chronisch, können die Lebensfreue stark beeinträchtigen. Deshalb ist eine möglichst perfekte Schmerztherapie das A und O einer jeden Behandlung, auch bei uns, bei Physiotherapie Kreuzlingen Physiohandwerk.
Besonders herausfordernd ist die Palliativmedizin. Das ist aber kein Ansatz der Moderne. Erstmals wurde der Begriff im Jahr 1363 erwähnt. Eingeführt hatte die Bezeichnung der Palliativmedizin Guy de Chauliac, ein französischer Chirurg[i] [1]. Er erklärte, dass eine medizinische Behandlung darauf abzielen müsse mit „palliare“ Schmerzen zu lindern.
Also „mit einem Mantel umhüllen“, „bemänteln“ „verbergen“, „schützen“.[ii] [2] Pallium ist das lateinische Wort für Mantel. Das Jahr, in dem er diesen Ansatz öffentlich kundtat, 1363, wirkt weit weg. Doch in der Schwester- und Nachbarstadt von Kreuzlingen, in Konstanz, gibt es in der Kreuzlinger Straße 36, kurz hinterm Zoll, ein Haus aus dem Jahr 1255. Und in der Fußgängerzone von Konstanz stehen Häuser, die ab 1273 erbaut wurden. Das zeigt:
Alles ist relativ. Ob das Alter oder Behandlungsansätze in der Medizin. Das Problematische an der Palliativmedizin ist die eigentliche Ausweglosigkeit der ganzen Situation. Dieses ertragen müssen dass eine schlimme Krankheit unaufhaltbar voranschreitet. Dieses hinnehmen müssen, dass in diesem Lebensabschnitt sowohl die Medizin wie Physiotherapie den Weg nur noch begleiten können. Mit Maßnahmen, die helfen sollen, dass der körperliche und seelische Schmerz so gut als individuell möglich eingedämmt wird.
Nach einer Definitionen der Weltgesundheitsorganisation und der „Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin“ sei Palliativmedizin „die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten (voranschreitenden), weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht oder keine kurative Behandlung mehr durchgeführt werden kann und die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt“.
Eine Studie der Universität Leipzig untersuchte nun bei unheilbaren Krebspatienten ab dem Zeitpunkt ihrer Diagnose die Frage: Was hat die palliativmedizinische Behandlung gebracht und wo ist noch Bedarf? Ein Jahr lang wurden Patienten und Patientinnen in Deutschland befragt und begleitet. Für die Untersuchung wurde in 20 Behandlungszentren agiert. Besonders interessierte zu untersuchen, welche palliativmedizinische Schutzmantel ausgelegt worden waren.Die Studie wurde aus dem Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) geleitet und kommt zu dem erstaunlichen Ergebnis, wonach „der Bedarf an unterstützender Behandlung zum frühesten Zeitpunkt nach Diagnosestellung von unheilbarem Krebs und während des Krankheitsverlaufs... bisher kaum erforscht“ sei.
Das Team von Studienleiter Prof. Dr. Florian Lordick, Direktor des Universitären Krebszentrum Leipzig, befragte 500 schwerst Erkrankte im Alter zwischen 25 und 89 Jahren.
Der Studienleiter resümiert: „Es besteht eine dringende Notwendigkeit für einen frühen Zugang zu unterstützender palliativmedizinischer Versorgung der Betroffenen in vielen Belangen, einschließlich psycho-sozialer Hilfe.“Zwei Drittel der Patienten, bei welchen unheilbarer Krebs diagnostiziert worden war, hätten über einen „sofortigen, erheblichen körperlichen und seelischen Leidensdruck“ fanden die Studiendurchführenden heraus. Das wundert nicht: Geht es für die Betroffenen doch nun um den Kampf zwischen Leben und Tod in einem absehbar kurzen Rahmen.
Die in der Studie berücksichtigten deutschen Krebsbehandlungszentren hätten ganz unterschiedliche Versorgungsansätze ihrer Patienten wenn es um schmerzlindernde Begleit-Prozesse gehe, ist eine weitere Erkenntnis.Ebenfalls nicht verwunderlich: Mehr als 30 Prozent der Erkrankten berichten von Angst und Depressionen kurz nach der Diagnose. Sehr häufig erklärten die Erkrankten zudem von erheblichem Energiemangel, Ernährungs- und Verdauungsproblemen und schlimmen körperlichen Schmerzen. Am stärksten von Schmerzen geplagt waren Patienten mit Magenkrebs, Speiseröhrenkrebst, Leberkrebs oder mit Kopf-Hals-Tumoren.
Aus den Studienergebnissen ließen sich klare Folgerungen für die Praxis ableiten, sagt Lordick und erklärt: „An Krebszentren muss es kompetente palliativmedizinische Angebote sowohl stationärer als auch ambulanter Art geben. Diese umfassen auch spezialisierte Ernährungsberatung, Schmerzbehandlung sowie Physiotherapie und psycho-soziale Unterstützung.“
Die Ergebnisse unterstrichen die Notwendigkeit, ein flächendeckendes Symptom-Screening sowie frühpalliative medizinische Versorgung einzuführen.
https://onlinecalendar.medidoc.ch/BookAppointment?cgid=2uL5A6AV2kCIGnvcXLfywg
Einzelnachweise
[i] Guy de Chauliac, French physician, in: britannica.com. Abgerufen am 2.5.2021.
[ii] Palliativmedizin, in: Wikipedia Deutschland, Österreich, Schweiz. Abgerufen am 2.5.2021.